Ausstellung und Vortragsreihe Polizeigewalt

Im April findet in Bonn eine Veranstaltungsreihe statt, die sich aus mehreren Blickwinkeln mit Grenzüberschreitungen durch Exekutivorgane beschäftigt. Die Reihe umfasst eine Ausstellung über rassistische Polizeigewalt, die im Kult 41 zu sehen sein wird, sowie Vorträge und Filmvorführungen zum Thema. Im Folgenden findet Ihr die Termine und einige Kurzbeschreibungen (kommen noch) der jeweiligen Veranstaltungen.
Hier sind die Links zu den Werbematerialien: Flyer (Außenseite / Innenseite), Plakat, Konzertflyer (vorne, hinten)


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– Donnerstag, 2. April: Ausstellungseröffnung um 20.30 Uhr im Kult41 (in der Galerie; zeitgleich findet das reguläre „Tumult41“ (wöchentlicher Kneipenabend im Kult41) statt.)
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– Sonntag, 5. April; Von 13 bis 18 Uhr besteht die Möglichkeit, sich die Ausstellung „Vom Polizeigriff zum Übergriff“ im Kult41 anzuschauen.
Außerdem wird ab 15 Uhr ein Film zum G8-Gipfel in Genua 2001 gezeigt.
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Mittwoch, 8. April, Buchladen Le Sabot um 20 Uhr: Info-Veranstaltung zum “Autonomen 1. Mai” in Wuppertal
AktivistInnen aus Wuppertal berichten von der Repression gegenüber der traditionell unangemeldeten Autonomen-1.-Mai-Demo in den vergangenen Jahren.
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– Samstag, 11. April: Hip-Hop-Konzert mit Microphone Mafia ab 20 Uhr im Kult41
Eintritt: 3 Euro
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– Mittwoch, 15. April: „Vom Schutzmann zum Weltanschauungskrieger“ Vortrag von Thomas Köhler um 20 Uhr an der Uni Bonn, Hörsaal 3
Wie und warum wurden aus „Freunden und Helfern“ Mittäter, Welt-
anschauungskrieger, Mörder in Uniform? Gab es Widerstände? Und was wurde nach 1945 aus ihnen? Die Geschichte der deutschen Polizei zwischen Ende der Weimarer Republik, dem sog. Dritten Reich und der frühen Bundesrepublik beleuchtet der Münsteraner Historiker Thomas Köhler in seinem Vortrag.
Dabei stellt er zunächst die Ausgangssituation zum Ende der ersten
deutschen Republik aus Sicht der staatsverteidigenden Polizeisparten vor, Schwerpunkte sind hier die Arbeit der Politischen Polizei im Kampf gegen Kommunisten wie Nationalsozialisten sowie der teils bürgerkriegsähnliche Arbeitsalltag vieler Polizisten in deutschen (Groß)städten.
Im Fokus steht jedoch vor allem die verhängnisvolle Integration der Polizei in den NS-Staat. Behandelte Themenkomplexe sind u.a.: Machtergreifung und Gleichschaltung,Bekämpfung von politischen Gegnern, die Rolle der Gestapo, das Novemberpogrom und die Funktionen der Polizeisparten, die Integration in den Himmlerschen SS-Apparat und die ideologische Mobilmachung, Polizeibataillone und ihr Einsatz im Vernichtungskrieg, Verbrechen der Polizei an der sog. Heimatfront.
Zum Abschluss wird ein Ausblick gegeben über Kontinuitäten und Brüche der polizeilichen Arbeit und ihres Personals nach 1945 und die Frage der justiziellen Verfolgung von NS-Gewaltverbrechen durch Polizeieinheiten vor bundesdeutschen Gerichten.
Thomas Köhler, Historiker und Germanist, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Münster. Seine Arbeit umfasst Publikationen sowie Ausstellungsprojekte zu Polizei- und Verwaltungsgeschichte im 20. Jahrhundert.
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– Sonntag, 19. April: Von 13 bis 18 Uhr besteht die Möglichkeit, sich die Ausstellung „Vom Polizeigriff zum Übergriff“ im Kult41 anzuschauen.
Heute gibt es außerdem ab 12 Uhr veganen Brunch und ab 15 Uhr mit „Reise gegen die D(R)epression“ einen Antirepressionsworkshop.
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– Montag, 20. April: Vortrag der Amnesty International Sektionsgruppe „Polizei“ zu „Ungesetzlicher Polizeigewalt und Gegenstrategien“ um 20.30 Uhr im Kult41
Dieser Vortrag wird sich mit dem Problem ungesetzlicher Polizeigewalt befassen. Es wird beleuchtet, welches Ausmaß diese annimmt, und welche Handlungsmöglichkeiten sich für NGOs, aber auch supranationale Organisationen ergeben eben jene zu minimieren.
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– Donnerstag, 23. April: Vortrag von Dirk Vogelskamp vom Komitee für Grundrechte und Demokratie zum Thema „Polizeigewalt gegen Flüchtlinge und MigrantInnen – Struktur oder Einzelfall?“ im Kult41 um 19.30 Uhr
„Polizeigewalt gegen Flüchtlinge und Migrant_innen – Struktur oder Einzelfall?“
Flüchtlinge und Migrant_innen werden – vor allem, wenn sie „illegalisiert“ sind – mit militärischen Mitteln an den Grenzen (BGS / Frontex) abgewiesen und mit polizeilichen Mitteln aus Kerneuropa ausgewiesen. Das Konstrukt vom „Illegalen“, vom „afrikanischen Drogendealer“ oder neuerdings vom „islamischen Terroristen“ schafft Feind-Bilder, die im polizeilichen Handeln relevant werden. Denn polizeiliches Handeln unterliegt nicht dem Zwang zur Unschuldsvermutung – es ist vielmehr der Verdacht, der die Beamten handeln oder nicht-handeln lässt. Die Sondergesetze für „Ausländer“, die strukturelle Entrechtung und der gesamtgesellschaftliche Rassismus tun ihr übriges dafür, dass Migrant_innen in besonderem Maße Opfer von Polizeiübergriffen werden.
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– Sonntag, 26. April: Von 13 bis 18 Uhr besteht die Möglichkeit, sich die Ausstellung „Vom Polizeigriff zum Übergriff“ im Kult41 anzuschauen.
Desweiteren werden Kurzfilme zum Thema Polizeigewalt gezeigt.
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– Mittwoch, 29. April: Vortrag und Diskussion mit Nisaar Ulama zum „Thema Polizei und Biomacht“ um 20 Uhr im Buchladen Le Sabot
Der französische Philosoph Michel Foucault hat in den 70er Jahren eine Theorie des Rassismus entwickelt, die dieses Phänomen aus einer ungewohnten Perspektive betrachtet. Der Rassismus ist demnach nicht Folge eines irgendwie „falsch“ gearteten Bewusstseins oder einer Ideologie. Vielmehr ist er eine Technik der Macht – einer Macht, deren Transformation für Foucault konstituierendes Moment der Moderne ist und ihren vorläufigen Höhepunkt in der Biopolitik findet. Die Geschichte dieser Entwicklung, die auch eine Geschichte des Polizei- und Strafwesens ist, soll im Vortrag nachgezeichnet werden.
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